Mensch gegen Erz Teil II: Es wird heiß!

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Kaum sind sie da, schon nehmen sie uns die Arbeit weg. Von Links nach Rechts: Y. Nienaber, V. Starck, P. Castro, M. Cadet, M. Legault.

Autor: Philip Süßer

Die Neuen sind da! Diesmal sind wir zu zwölft, fast doppelt so viele wie in der letzten Woche. Dies kann zwei Dinge bedeuten: Entweder wir sind rasend schnell mit allem fertig, oder es gibt nicht genug Arbeit, um alle zu beschäftigen. Wenn man sich die motivierten Gesichter so anschaut, vermutlich beides.

Außerdem ist für die Woche ein Kameramann dabei, um unsere Bemühungen filmisch und öffentlichkeitswirksam festzuhalten.

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Unser Kameramann T. Greifelt in seinem natürlichen Habitat.

Mittlerweile routiniert geht es ans Werk: Erz zerkleinern, Holz hacken, Matte mahlen, Ofen neu mit Lehm auskleiden und die Front aufmauern. Aufgrund der bevorstehenden Veröffentlichung eines Addons für ein namenhaftes RPG wurde beschlossen den Ofen dieses Mal mit dem entsprechenden Symbol zu verzieren um Flagge zu zeigen.

Um sicherzustellen, dass alle beschäftigt werden können, begaben sich E. Hanning und P. Süßer unter der Leitung von Sam noch auf die Jagd ins Grubenfeld um weitere geeignete Mahlsteine zu finden. Recht erfolgreich, muss ich sagen.

Die Grube – Der Verhüttung zweiter Teil

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Der große Pit in Aktion: E. Hanning am Blasebalg, T. Rose beim Quenchen der oberen Schmelze.

Autor: Philip Süßer

Wenn der Blüten Sommerregen
über voll mit dunstgem Schwefel stinkt,

Wenn der Malachitne grüne Segen
Allem Kohlepulver blinkt,
Kleine Helfer Geistergröße
Eilet, wo sie helfen könn‘,
Ob er emsig, ob er müde,
Leit‘ sie an der Rosenmann.

Heute gingen die Experimente in ihre zweite Runde. Um tatsächlich gediegenes Kupfer produzieren zu können bedurfte es noch eines zweiten Verhüttungsschrittes. Zu diesem Zweck wurde der Boden der gestern ausgehobenen Grube (der große Pit) mit einem großzügigen Kohlebett ausgefüllt um zu verhindern, dass auf den Lehmboden treffende Schmelze verloren geht.

Während die Grube vorbereitet wurde begannen parallel dazu in einer kleineren Grube nahe der Öfen die Versuche Malachit zu Kupfer zu reduzieren. Dies gab uns die Möglichkeit mit verschiedenen Tiegelformen zu experimentieren und außerdem zu überprüfen, ob die Bedingungen in der Grube tatsächlich für unser Ziel ausreichend sind. Die Ergebnisse reichten von voraussichtlich sehr erfolgreich über geschmolzenen Tiegel zu „Tiegel zu groß“.

Zu guter Letzt wurde der große Pit in Betrieb genommen. Die vorgerösteten Dungbällchen wurden auf ein vorbereitetes Glutbett gegeben und mit Holzkohle bedeckt. Danach wurde ordentlich an den Blasebälgen gearbeitet um erneut Temperaturen von etwa 1400°C zu erzeugen. Leider war es uns in dieser Runde nicht wie geplant möglich abnehmbare Plattenschlacken zu erzeugen, die sich leicht von der unterliegenden Matte trennen sollten, aber wir waren um eine Erfahrung reicher. Nach einigen Stunden Blasebalg und ins Feuer starren ging es nun noch ans Aufräumen und für viele von uns auch schon nach Hause. Für manch andere hingegen war es nur die Ruhe vor dem Sturm…

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Glückliche Gesichter! Das komplette Team von links nach rechts: E. Hanning, M. Adam, K. Mittelstädt, G. Hsu, T. Rose, S. De Zilva, S. Klein, P. Süßer, T. Chabert

The Pit – The second part of the smelt

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Big Pit in action: E. Hanning working one of the bellows while T. Rose is quenching the top part of the smelt.
Author: Philip Süßer

When the flowers summer rain
are overpowered by sulfur smell
When malachites' green blessing
shines through charcoal dust;
Volunteers great in spirit
rush to help were need is be
Whether bustling, whether tired
lead them on oh Roseman

Today the experiments went into their second round. In order to produce pure copper a second smelting step was needed. In preparation for this step, the bottom of the pit we dug yesterday (let’s call him “Big pit”) was covered with a thick layer of charcoal dust, to prevent that the molten material would react with the clay and be lost in the ground.

While this was done, another pit was used to smelt malachite and reduce it to pure copper. This was done in order to find out whether the right conditions could be met in the pits, and also to experiment with different forms of crucibles. The results varied between “very well” over “molten crucibles” to “crucible too large to properly heat up the inside”.

Last but not least the “Big pit” was fired up. The roasted dungballs were put onto a bed of freshly glowing amber and covered with charcoal. The bellows were worked again in order to reach temperatures around 1400 °C. Unfortunately, this time we weren’t able to achieve sufficient separation between matte and slag to quench the top and take of plates of the iron rich melt. Nevertheless, the experience was valuable. After many hours of bellow working and staring into the flames we only had to clean up and go back to our homes. But for some of us, this was only the beginning…

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Happy faces! The whole crew from left to right: E. Hanning, M. Adam, K. Mittelstädt, G. Hsu, T. Rose, S. de Zilva, S. Klein, P. Süßer, T. Chabert.

Die Doku geht weiter! – (und die Vorbereitung folgt)

Autor: Philip Süßer

Nachdem der Schlackenkuchen ausreichend abgekühlt war, ging es nun daran, ihn aus seinem Ofenbett zu befreien und fachgerecht zu dokumentieren. Nachdem der Kuchen gewogen und beprobt wurde, folgte noch ein ausgiebiges Foto-Shooting und dann ging es schon daran ihn endlich zu zerkleinern und für die Experimente der nächsten Woche vorzubereiten.

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T. Chabert präsentiert mit Stolz: “Big Pit”

Da für den nächsten Tag weitere Experimente geplant waren, aber auch Regen vorhergesagt wurde, wurde eine neue Schmelzgrube unter einer Überdachung ausgehoben und erneut mit Lehm ausgekleidet. Zusätzlich ging es schlussendlich ans Eingemachte. Nachdem das Zermahlen des letzten Schlackenkuchens nach 4 Tagen endlich beendet war, durften die 4-jährigen Kinder in unserem Inneren sich endlich voll austoben und aus der gemahlenen Matte und Wasserbüffeldung für bessere Brennbarkeit formschöne Bällchen kneten. Diese wurden anschließend geröstet, um möglichst viel Schwefel aus dem Material zu treiben.

The documentation goes forth! – (and the preparations follow)

Author: Philip Süßer

With the slag cake now cool enough, we took it out of the furnace and started documenting its weight and taking samples. Finally, after a quick photoshoot of the cake it was finally time to crush it and prepare it for further steps of the experiment next week.

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T. Chabert proudly presenting: “Big Pit”

Since further experiments were planned for tomorrow but also rain was forecasted, we decided to dig another pit beneath a shelter so we wouldn’t be affected by the weather. After lining the freshly dug pit with clay and after 4 days of work finishing the grinding of the matte, we had the opportunity to do what every four-year-old would envy us for. With the freshly ground matte and waterbuffalo manure as fuel we formed small pellets which were roasted overnight to get rid of the remaining sulfur.

The Fruits of our labor

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P. Süßer tearing down the wall.

Author: Philip Süßer

Since the furnace was still too hot, and the wind too strong for further experiments, we decided to take a fieldtrip to Maria Laach. After a few hours of intensive Cloister-sightseeing and a short Boat trip (during which Thomas showed us that he is not only talented in taking charge of experiments but also of a boat) we finally went back to LEA to continue our work.

With new found energy, and the furnace now cool enough we proceeded documenting the remains and tearing down the front wall to reveal the products inside. Even though the slagcake itself was still too hot to be taken out of the furnace, we were able to clear it from the overlying charcoal leftovers and retrieve some of the loose parts of the slag and the matte.

Die Früchte unserer Arbeit

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P. Süßer beim Abbau der Ofenwand.

Autor: Philip Süßer

Da der Ofen noch zu heiß und der Wind für weitere Experimente noch zu stark war, wurde kurzfristig der Beschluss gefasst, einen Ausflug nach Maria Laach zu unternehmen. Nach ausgiebiger Kloster- und Seebesichtigung, während der T. Rose zeigen durfte, dass er nicht nur als Experimentleiter, sondern auch auf See ein Talent dafür hat, das Ruder fest in der Hand zu halten, ging es auch schon wieder zurück zum LEA.

Frisch erholt ging es dann zurück an die Arbeit. Der Ofen, mittlerweile ausreichend abgekühlt, wurde dokumentiert und anschließend von seiner Vorderwand befreit, um den Blick auf unser Erzeugnis freizugeben. Der Schlackenkuchen selbst war zwar immer noch zu heiß, um ihn aus dem Ofen zu nehmen, aber immerhin konnte bereits erstes loses Material sichergestellt und von der übriggebliebenen Holzkohle getrennt werden.

Oreo-Erdnussbutter-Kuchen

von K. Mittelstädt

für eine Tarteform 26 cm

Zutaten

  • 2 Packungen Oreos/ Black Magic Kekse (ca. 36 Kekse)
  • 10 EL geschmolzene vegane Margarine (ein Teil ist für den Boden, der andere für die Füllung)
  • 250 g + 2 EL Erdnussbutter oder Erdnussmus
  • 125 g Puderzucker
  • 160 g Zartbitter Kuvertüre
  • 120 ml Kokosmilch aus der Dose

Zubereitung

  1. Die Oreo-Kekse samt Füllung in einem Mixer zerkleinern. Alternativ kann man sie auch in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz zerkleinern.
  2. 6 EL der geschmolzenen Margarine zu den Keksen geben und gut vermengen.
  3. Nun die Keksmischung in eine Tarte-Form (Durchmesser 26 cm) drücken, so dass auch der Rand vollständig bedeckt ist.
  4. Den Boden nun für 10 Minuten in das Tiefkühlfach stellen.
  5. In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten. Hierfür die Erdnussbutter mit den restlichen 4 EL Margarine und dem Puderzucker mit Hilfe eines Handmixers zu einer geschmeidigen Masse verrühren.
  6. Anschließend die Erdnussbutter-Masse auf den erhärteten Boden geben, glatt streichen und alles erneut ins Gefrierfach stellen.
  7. Jetzt die Schoko-Erdnuss-Ganache zubereiten. Hierfür in einem kleinen Topf die Kokosmilch zum Köcheln bringen, von der Platte nehmen und unter ständigem Rühren die 2 EL Erdnussbutter und die Kuvertüre darin auflösen, bis eine geschmeidige Konsistenz erreicht ist. Die Masse auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
  8. Zum Schluss die Ganache über den Kuchen geben und für mindestens 1 Stunde, oder über Nacht, in den Kühlschrank stellen bis die Ganache fest geworden ist.

Kichererbsen-Curry

von K. Mittelstädt

für ca. 4 Portionen

Zutaten

  • 800 g Kichererbsen
  • 1 EL Natron
  • Öl zum Braten
  • 1 Zwiebel, fein gehackt
  • 1 TL Knoblauch
  • 1 TL Ingwer, fein gehackt oder gerieben
  • 1/2 TL Chilipulver
  • 1/2 TL Salz
  • 1/2 TL Gelbwurz
  • 1/2 TL Garam Masala
  • 400 g stückige Tomaten
  • 1 Packung tiefgekühlter Spinat, gehackt

Zubereitung

  1. Kichererbsen abgießen und mit dem Natron in kaltem Wasser 10 Minuten einweichen. Abgießen und gut abspülen.
  2. Zwiebel in etwas Öl glasig andünsten. Knoblauch-Ingwerpaste, Chilipulver, Salz, Gelbwurz und Garam Masala zugeben und alles gut vermischen, bis die ganzen Gewürze von den Zwiebeln aufgenommen wurden.
  3. Tomaten und TK Spinat zugeben und verrühren. Dann die Kichererbsen vorsichtig untermengen. 20 Minuten simmern. Wenn die Soße zu dick ist, mit etwas Wasser verdünnen.
  4. Mit Reis, Fladenbrot und Bhaji oder Samosa servieren.

Heat is all around me

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Getting the groove: P. Süßer and T. Chabert are working on synchronising their movements.

Author: Philip Süßer

The wheather Gods have been kind to us. Due to the calm wind and generous irrigation of the area surrounding the furnace using the facility-built in rainwater cistern, we were able to proceed firing up the experiment. Before heating up the Mitterberg-inspired furnace everyone got the chance to familiarize themselves with operating the bellows and working in pairs to get a constant air flow into the fire. As soon as the furnace reached a temperature of about 1000 °C practice time was over and the bellows and the newly achieved skills were put into action.

After reaching 1200°C using the bellows, the furnace was filled to the top with firewood and a short while after, the first batch of ore was introduced into the fire and covered again with wood. Subesquently more wood and ore were introduced accompanied by regularly compressing the material already in the furnace. To make sure that the last batch of ore could sufficiently smelt, the bellows were operated for two more hours before finally letting the fire burn down.

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Furnace operator E. Hanning clears the nozzels from the slag of molten furnace lining blocking the air flow. Bellow operators: K. Mittelstädt (back) and T.Chabert (front)

In constrast to our previous experiment, we managed to reach temperatures exceeding 1500 °C. Consequently, parts of the inner furnace lining started to melt and caused blockages in the air supply. Keeping the tuyeres free meant extra work for our furnace operator E. Hanning from a relatively early stage of the smelt on.

But not only E. Hanning was running on high temperatures. With a cosy warmth of 40 °C outside, also the bellow operators were getting their share of a good roasting. But plenty to drink and good sunprotection, as well as frequent exchange of the operators were the first priority, the effects of the heat were kept at bay.

To see the fruits of our labor, patience is needed. The furnace is still very hot and will take at least a day to be cooled down enough before it is possible to tear down the front wall and have our freshly produced slag-cake brought to the surface.