Die Drachen mit dem Kupferblick

DSC04969.JPG
Die Drachendüsen in Aktion.

Autor: Philip Süßer

Heute wurden unsere Drachendüsen in Betrieb genommen. Abgesehen davon, dass sie episch aussehen, soll die gebogene Form dafür sorgen, dass sich die Luft besser in der Mitte sammeln kann und somit für eine bessere Hitzeverteilung sorgt. Als Nahrung diente den Drachen die neue Charge frischer Dungbällchen. Es hat gestunken und geknackt, aber letztendlich gingen alle 80 Bälle in die Grube. Leider gab es kleinere Probleme mit der Naht einer der Blasebalge, die allerdings per Tacker vorläufig behoben wurden. Leider nicht nachhaltig genug, um weitere Experimente durchzuführen, aber zum erfolgreichen Abschließen des Experimentes reichte es.

DSC05297.JPG
Nein, kein Maifeuer, sondern nur das Röstbett für unsere Dungbällchen

Während dies alles unter der Aufsicht der frisch genesenen E. Hanning geschah wurde unter den Pavillons weiter fleißig Matte zerkleinert und nach metallischem und fast metallischem Kupfer durchforstet. Die Ausbeute war sehr erfolgreich, etwa 30 bis 40 g konnten wir für die Isotopenanalysen sicherstellen. Danach ging es noch ein wenig an die Doku und dann ans Abendessen.

Documentation Day

DSC04821.JPG
Da ist sie, meine epische Schlacht: P. Castro und M. Legault besprechen die Vor- und Nachteile von rechteckig oder dreieckig gefalteten Crépes.

Autor: Philip Süßer

Der heutige Tag ging sich verhältnismäßig ruhig an. Einige Malachit-Experimente wurden durchgeführt, aber ansonsten verbrachten wir den Tag weitgehend damit, unsere Dokumentation aufzuarbeiten und übersichtlicher zu gestalten. Kurz kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen P. Castro und M. Legault, aber trotz epischer Schlacht wurde niemand verletzt.

Da auch heute mehr nicht zu sagen ist, ein weiteres Rezept aus LEA-Backstube:

Kupfertopf aus Malachit

DSC04634.JPG
Malachitexperimente sind kein Spaß: Kriegshäuptling Y. Nienaber, flankiert von seinen Leibwächterinnen M. Cadet und P. Castro, überwacht kritisch die ordnungsgemäße Durchführung der Versuche.

Benötigt wird:

  • Feinwaage
  • Tontiegel
  • Feuergrube
  • Blasebälge
  • Feuerzange
  • Hammer
  • Meißel
  • Eimer

Zutaten:

  • 20 g Kongo-Malachit
  • 2 g Kohlestaub
  • 1 Hand voll Erde
  • 1 Sack voll Holzkohle
  • 10 l Wasser

Etwa ein Gramm Kohlestaub in den Tiegel geben und diesen gut schütteln, um ihn von innen mit der Kohle auszkleiden. Daraufhin den geriebenen Kongo-Malachit hinzugeben und von oben mit einem weiteren Gramm Kohlestaub bedecken. Den Tiegel oben mit der Erde verschließen und in die vorgeheizte Feuergrube geben. Anschließend den Tiegel mit Holzkohle bedecken und unter steter Zugabe neuer Kohle 45 Minuten bei etwa 1000 °C köcheln lassen. Parallel dazu das Wasser in den Eimer geben, und nahe der Grube bereitstellen. Den Tiegel mit der Zange aus dem Feuer nehmen und in den vorbereiteten Wassereimer geben, bis der Tiegel eine handfreundliche Temperatur erreicht hat. Den Tiegel mit Hammer und Meißel öffnen und servieren.

It’s getting hot out here

DSC04741.JPG
Auf der Suche nach Prills in der Matte. Y. Nienaber präsentiert stolz seinen Fund. Außerdem im Bild: M. Hoffmann, M. Donath, S. Simon, M. Legault.

Autor: Philip Süßer

Unser Einhorn, liebevoll Mistefy getauft, wurde auf die Feuerprobe gestellt. Alles in allem hat es sich gut angestellt, nur leider waren wir bei der Zugabe von Aststücken beim Vorheizen etwas übereifrig so das größere Brocken Holzkohle die Zugabe des Brennmaterials etwas verkomplizierte. Während uns die Hitze des Ofens entgegenschlug, brutzelte uns die Sonne ordentlich von den restlichen Seiten durch. Doch mit den bewährten Strategien überstanden wir gesund und munter den Tag. Zumindest hattte die Sonne auch einen Vorteil: zwischen Ofen und Sonnenwärme konnte man kaum unterscheiden. Dadurch entfiel das unangenehme Gefühl der entgegenschlagenden Hitze.

DSC04892.JPG
Grillanzünden mal anders. Unter dem kritischen Blick von Y. Nienaber wird das Kohleanfeuern von P. Süßer und M. Donath kreativ gelöst.

Während am Ofen die Dönertiere bedient wurden, machten sich die Anderen schon mal ans Durchsuchen der fertigen Experimente um etwaige Kupferprills für die Analysen herauszupicken.

Zum Abschluss des Tages wurde gegrillt und aufgrund des plötzlich aufkommenden Windes mussten neue kreative Methoden entwickelt werden, um die Kohle zu entfachen. Mit Schmaus und Trank und Geschicklichkeitsspielen ging der Tag zu Ende.

Es liegt Magie in der Luft

DSC04764.JPG
M. Hoffmann und Y. Nienaber bei der Verzierung des Ofens.

Autor: Philip Süßer

Für diese Woche scheint sich ein Motto einzustellen. Es wird geplant die gebogenen „Drachendüsen“ in Betrieb zu nehmen, insgesamt befinden sich drei Goldschmiede in unseren Reihen und beim Mauern des Ofens packte Y. Nienaber und M. Hoffmann die kreative Wut und plötzlich war ein Einhorn auf der Ofenwand. Wenn der Rest der Woche so magisch verläuft, wäre ich nicht überrascht, wenn nicht bis Freitag epische Schlachten zwischen Gut und Böse auf dem Gelände des LEA ausgefochten werden.

Drei neue Gesichter kamen dieses Mal dazu, der Rest sind mittlerweile alte Hasen. Entsprechend reibungslos gingen die Vorbereitungen von der Hand, diesmal sogar mit dem Vorsatz, sich unter der Woche besser um eine konstante Nahrungsversorgung zu kümmern.

Nach dem Sturm

Autor: Philip Süßer

So: Aus und vorbei. Die Experimente für diese Woche sind abgeschlossen. Ein letztes Aufbäumen noch, um die letzten Trennvorgänge von Matte, Schlacke und Ofenwand durchzuführen, alles aufzuräumen und die Dokumentation in Ordnung zu bringen. Der Schlackenkuchen wird erst nächste Woche zerkleinert, so dass die Neuen gleich einen Eindruck bekommen können, was sie erwartet.

Also bleibt nur noch eins:

Hoch die Hände, Wochenende!

DSC04664
Die ganze Crew von links nach rechts: Sam, E. Hanning, T. Greifelt, I. Utkina, M. Adam, Y. Nienaber, K. Mittelstädt, C. Zauner, P. Süßer, M. Cadet, T. Rose, P. Castro, V. Starck, M. Legault und M. Hoffmann.

Das Wunder im Tiegel

DSC04639.JPG
Unser Experiment hat sich mit der Ofenwand verschmolzen. E. Hanning, T. Rose und A. Axtmann sind dabei, den Tiegel zu befreien.

Autor: Philip Süßer

Nach dem uns bei der gestrigen Aktion mehrere Düsen irreparabel zerschmolzen sind, mussten neue her. Glücklicherweise ist diese Woche eine Töpferin dabei, die uns im Nu in der hauseigenen Töpferwerkstatt mit frischen Düsen versorgen konnte. Tatkräftig wurde sie dabei von M. Adam unterstützt, der ungeahntes künstlerisches Können beweisen durfte. Durch die aufwändigen Verzierungen mit Drachenköpfen bis zu Wassermühlen können uns diese Düsen ja nur zum Erfolg führen.

DSC05187.JPG
Geschafft! Der Tiegel ist frei. Der Rest des Bildes spricht für sich.

Weiter ging es heute mal wieder mit dem Schmelzen der Dungballen. Allerdings wollten wir vorher versuchen, die Matte, die letzte Woche produziert wurde, erneut zu verhütten, um das Ergebnis noch zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde die gemahlene Matte Schritt für Schritt in einen Tiegel gegeben, während dieser gut durchgebraten wurde. Das Ergebnis war ein fest mit dem Tiegel verbackener Schlackenkuchen, der aber auf den ersten Blick einen guten Eindruck macht.

Danach ging es an die Bällchen. Auch dieses Experiment lief sehr gut. Es gelang uns erstmalig nach dem historischen Vorbild eine Abtrennung von oben schwimmender Schlacke und sich unten absetzender Kupfermatte.

Im Siegestaumel wurde beim Abendessen eifrig diskutiert, ob man das erfolgreiche Experiment nicht gebührend in Johnnys Schatulle feiern sollte, aber nach dem doch sehr langen Tag ging der allgemeine Konsens eher zu Bett.

Die Horde brennt

DSC04218.JPG
Die Horde brennt: P. Süßer und M. Legault beim Anfeuern des Ofens.

Autor: Philip Süßer

Es ist wieder soweit: Der große Ofen wird befeuert. Wie jedes Mal kommen alle zusammen, um diesem Wunderwerk des Feuers zu huldigen. Nur das noch nicht alle da sind. Ein Teil von uns ist heute Vormittag unterwegs, um bei einem anderen Experiment zu helfen. Es geht um die Benutzungsweise und Effizienz römischer Getreidemühlen (wer mehr erfahren will, kann dies hier tun) Solange wir also noch nicht vollzählig sind, wird der Ofen schonmal ordentlich vorgeheizt, damit es gleich losgehen kann, sobald wieder alle da sind.

Mit der ganzen Crew versammelt ging es schließlich dem Erz an den Kragen. Das gründliche Anheizen scheint sich ausgezahlt zu haben. Stellenweise gelang es uns die 1500 °C zu überschreiten, und für längere Zeit zu halten. Da wir aber Kupfer und nicht Eisen verhütten wollten, mussten wir uns an dieser Stelle wieder etwas zügeln und versuchen uns auf 1460 °C einzupendeln.

Den Abend ließen wir mit Sternegucken und Gesprächen über Mars und Subduktionszonen ausklingen. Manche wollten schon fast gar nicht mehr aufhören, aber schlussendlich siegte doch die Müdigkeit.

Wichtige Begriffe die man vielleicht kennen sollte:

Schlackenkuchen: Endprodukt des Verhüttungsvorgangs, bei dem sich die Bestandteile des geschmolzenen Erzes in verschiedene Lagen aufgetrennt haben.

Matte: kupferreicher und mit Holzkohle vermischter Teil des Schlackenkuchens

Schlacke: Der silizium- und eisenreiche Teil des Schlackenkuchens, Abfallprodukt

Kupferverhüttung leicht gemacht

DSC04083.JPG
Manchmal erstaunlich ähnlich: Kochen und Wissenschaft. M. Hoffmann beim Einwiegen unserer Untersuchungsobjekte.

Autor: Philip Süßer

Aufgrund einer Regenwarnung wurde das für heute angesetzte Groß-Ofen Experiment auf Mittwoch verschoben.

…retrospektiv durften wir feststellen das der Regen aus blieb …

Da es sonst nicht viel Neues zu berichten gibt, außer dass die Vorbereitungen weiterliefen und K. Mittelstädt uns mit ihren Backkünsten bezauberte, hier kurz das morgige Backrezept.

Schlackenkuchen:

Zutaten:

DSC_0725.JPG
Frisch gebackener Schlackenkuchen à la  Mitterberg.
  • 20 kg Kupfererz
  • 200 kg Nadelholz

Benötigt:

  • Röstbett
  • Hammer
  • Schmelzofen
  • Stocherstock
  • Kelle
  • Meißel
  • Brechstange

Zubereitung:

Man erhitze das bergfeuchte und zerkleinerte Kupfererz bei etwa bis zu 700 °C über Nacht im Röstbett, bis der zunächst entstehende scharfe Geruch nicht mehr auftritt. Anschließend wird das Erz mit dem Hammer auf Erbsen- bis Haselnussgröße zerkleinert. Parallel dazu wird der Ofen mit Holz vorgeheizt. In den vorgeheizten Ofen wird anschließend das Erz vorsichtig mit der Kelle auf das Holz gelegt. Anschließend werden Holz und Erz immer wechselseitig vorsichtig in den Ofen gegeben, bis alles Erz verbraucht wurde. Man sorge dabei für eine stete Überdeckhung des Erzes mit Holz(kohle). Gelegentlich mit einem Stocherstock die Holzkohle im Ofen gut lockern. Nach den 3-4 Stunden das Feuer niederbrennen lassen und 1 Tag an der Luft abkühlen lassen. Nun kann der Ofen geöffnet werden. Den Schlackenkuchen von der aufliegenden Holzkohle befreien und einen weiteren Tag Abkühlen lassen. Zuletzt den Schlackenkuchen mit Hammer, Meißel und Brechstange aus dem Ofen entfernen und servieren.

Mensch gegen Erz Teil II: Es wird heiß!

DSC04057.JPG
Kaum sind sie da, schon nehmen sie uns die Arbeit weg. Von Links nach Rechts: Y. Nienaber, V. Starck, P. Castro, M. Cadet, M. Legault.

Autor: Philip Süßer

Die Neuen sind da! Diesmal sind wir zu zwölft, fast doppelt so viele wie in der letzten Woche. Dies kann zwei Dinge bedeuten: Entweder wir sind rasend schnell mit allem fertig, oder es gibt nicht genug Arbeit, um alle zu beschäftigen. Wenn man sich die motivierten Gesichter so anschaut, vermutlich beides.

Außerdem ist für die Woche ein Kameramann dabei, um unsere Bemühungen filmisch und öffentlichkeitswirksam festzuhalten.

DSC04314
Unser Kameramann T. Greifelt in seinem natürlichen Habitat.

Mittlerweile routiniert geht es ans Werk: Erz zerkleinern, Holz hacken, Matte mahlen, Ofen neu mit Lehm auskleiden und die Front aufmauern. Aufgrund der bevorstehenden Veröffentlichung eines Addons für ein namenhaftes RPG wurde beschlossen den Ofen dieses Mal mit dem entsprechenden Symbol zu verzieren um Flagge zu zeigen.

Um sicherzustellen, dass alle beschäftigt werden können, begaben sich E. Hanning und P. Süßer unter der Leitung von Sam noch auf die Jagd ins Grubenfeld um weitere geeignete Mahlsteine zu finden. Recht erfolgreich, muss ich sagen.

Die Grube – Der Verhüttung zweiter Teil

399
Der große Pit in Aktion: E. Hanning am Blasebalg, T. Rose beim Quenchen der oberen Schmelze.

Autor: Philip Süßer

Wenn der Blüten Sommerregen
über voll mit dunstgem Schwefel stinkt,

Wenn der Malachitne grüne Segen
Allem Kohlepulver blinkt,
Kleine Helfer Geistergröße
Eilet, wo sie helfen könn‘,
Ob er emsig, ob er müde,
Leit‘ sie an der Rosenmann.

Heute gingen die Experimente in ihre zweite Runde. Um tatsächlich gediegenes Kupfer produzieren zu können bedurfte es noch eines zweiten Verhüttungsschrittes. Zu diesem Zweck wurde der Boden der gestern ausgehobenen Grube (der große Pit) mit einem großzügigen Kohlebett ausgefüllt um zu verhindern, dass auf den Lehmboden treffende Schmelze verloren geht.

Während die Grube vorbereitet wurde begannen parallel dazu in einer kleineren Grube nahe der Öfen die Versuche Malachit zu Kupfer zu reduzieren. Dies gab uns die Möglichkeit mit verschiedenen Tiegelformen zu experimentieren und außerdem zu überprüfen, ob die Bedingungen in der Grube tatsächlich für unser Ziel ausreichend sind. Die Ergebnisse reichten von voraussichtlich sehr erfolgreich über geschmolzenen Tiegel zu „Tiegel zu groß“.

Zu guter Letzt wurde der große Pit in Betrieb genommen. Die vorgerösteten Dungbällchen wurden auf ein vorbereitetes Glutbett gegeben und mit Holzkohle bedeckt. Danach wurde ordentlich an den Blasebälgen gearbeitet um erneut Temperaturen von etwa 1400°C zu erzeugen. Leider war es uns in dieser Runde nicht wie geplant möglich abnehmbare Plattenschlacken zu erzeugen, die sich leicht von der unterliegenden Matte trennen sollten, aber wir waren um eine Erfahrung reicher. Nach einigen Stunden Blasebalg und ins Feuer starren ging es nun noch ans Aufräumen und für viele von uns auch schon nach Hause. Für manch andere hingegen war es nur die Ruhe vor dem Sturm…

331
Glückliche Gesichter! Das komplette Team von links nach rechts: E. Hanning, M. Adam, K. Mittelstädt, G. Hsu, T. Rose, S. De Zilva, S. Klein, P. Süßer, T. Chabert