Die Grube – Der Verhüttung zweiter Teil

399
Der große Pit in Aktion: E. Hanning am Blasebalg, T. Rose beim Quenchen der oberen Schmelze.

Autor: Philip Süßer

Wenn der Blüten Sommerregen
über voll mit dunstgem Schwefel stinkt,

Wenn der Malachitne grüne Segen
Allem Kohlepulver blinkt,
Kleine Helfer Geistergröße
Eilet, wo sie helfen könn‘,
Ob er emsig, ob er müde,
Leit‘ sie an der Rosenmann.

Heute gingen die Experimente in ihre zweite Runde. Um tatsächlich gediegenes Kupfer produzieren zu können bedurfte es noch eines zweiten Verhüttungsschrittes. Zu diesem Zweck wurde der Boden der gestern ausgehobenen Grube (der große Pit) mit einem großzügigen Kohlebett ausgefüllt um zu verhindern, dass auf den Lehmboden treffende Schmelze verloren geht.

Während die Grube vorbereitet wurde begannen parallel dazu in einer kleineren Grube nahe der Öfen die Versuche Malachit zu Kupfer zu reduzieren. Dies gab uns die Möglichkeit mit verschiedenen Tiegelformen zu experimentieren und außerdem zu überprüfen, ob die Bedingungen in der Grube tatsächlich für unser Ziel ausreichend sind. Die Ergebnisse reichten von voraussichtlich sehr erfolgreich über geschmolzenen Tiegel zu „Tiegel zu groß“.

Zu guter Letzt wurde der große Pit in Betrieb genommen. Die vorgerösteten Dungbällchen wurden auf ein vorbereitetes Glutbett gegeben und mit Holzkohle bedeckt. Danach wurde ordentlich an den Blasebälgen gearbeitet um erneut Temperaturen von etwa 1400°C zu erzeugen. Leider war es uns in dieser Runde nicht wie geplant möglich abnehmbare Plattenschlacken zu erzeugen, die sich leicht von der unterliegenden Matte trennen sollten, aber wir waren um eine Erfahrung reicher. Nach einigen Stunden Blasebalg und ins Feuer starren ging es nun noch ans Aufräumen und für viele von uns auch schon nach Hause. Für manch andere hingegen war es nur die Ruhe vor dem Sturm…

331
Glückliche Gesichter! Das komplette Team von links nach rechts: E. Hanning, M. Adam, K. Mittelstädt, G. Hsu, T. Rose, S. De Zilva, S. Klein, P. Süßer, T. Chabert