Dank Windstille und einer großzügigen Wässerung des umliegenden Areals über die laboreigene Regenwasserzisterne konnte heute nun doch der Ofen nach Mitterberger Vorbild angefeuert werden. Während dessen erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, die Bedienung der Blasebälge und das richtige Zusammenspiel miteinander zu üben. Sobald zwischen den Düsen 1000 °C erreicht waren, wurden die Blasebälge jedoch für den Ofen selbst benötigt, sodass alle direkt die Gelegenheit hatten, das Geübte im Ernstfall anzuwenden.
Sobald zwischen den Düsen die 1200 °C erreicht wurden, wurde der Ofen bis zum Rand mit Holz gefüllt. Nach kurzer Zeit wurden die ersten Kellen Erz auf das Holz gestreut. Anschließend wurden immer Holz und Erz aufgelegt, begleitet von gelegentlichem Verdichten der Holzkohle. Um auch dem letzten Erz ausreichend Zeit zum Schmelzen zu geben, wurde nach der Platzierung der letzte Kelle Erz der Ofen noch ca. 2 Stunden weiter befeuert.
Im Gegensatz zu unserem ersten Versuch wurden Temperaturen jenseits der 1500 °C erreicht, was ein nachhaltiges Abschmelzen der Ofenwand bedeutete und damit für die Schmelzmeisterin E. Hanning schon sehr früh im Prozess einigen Aufwand um die Düsen von Schlacke und Ofenwand freizuhalten.
Doch nicht nur den Schmelzmeistern wurde es während des Versuches ordentlich warm. Temperaturen von fast 40 °C ließen auch die Arbeiter an den Blasebälgen kräftig ins Schwitzen kommen. Viel trinken, guter Sonnenschutz sowie ein häufiges Auswechseln der Blasebalg-Bediener hatten daher oberste Priorität während des Versuches.
Um das Ergebnis zu sehen, bedarf es etwas Geduld. Erst morgen Nachmittag wird die restliche Holzkohle nieder gebrannt und der Ofen so weit abgekühlt sein, dass die Ofenwand abgetragen und die überschüssige Holzkohle entfernt werden kann.